Forschungsförderung

Nach einer Satzungserweiterung fördert die Kynos Stiftung als interessenunabhängige Institution seit Ende 2024 auch wissenschaftliche Forschungsarbeiten zum Themenkreis Hundgestützte Intervention und/oder Assistenzhunde.

Wir möchten damit einen Beitrag dazu leisten, diese Arbeit langfristig auf objektive, wissenschaftlich gesicherte Grundlagen zu stellen. So kann zum einen die Arbeit in der Praxis, zum anderen aber auch die Anerkennung in der Öffentlichkeit und beim Gesetzgeber verbessert werden.

Wir fördern auf Bewerbung ausgewählte Promotionen oder wissenschaftliche Veröffentlichungen zum o.g. Themenkreis aus den verschiedensten akademischen Fachrichtungen wie z.B. Biologie (Ethologie), Veterinärmedizin, Humanmedizin, Psychologie oder Sozialwissenschaften. Gerade die Interdisziplinarität des Themas macht es so spannend und komplex, und oft werden die Erkenntnisse aus dem einen Fach nicht vom anderen wahrgenommen. Das möchten wir gerne ein wenig ändern, indem wir die Ergebnisse der geförderten Arbeiten zur Verfügung stellen und auch allgemeinverständlich einem breiteren Publikum präsentieren möchten.

 

Das Bewerbungsverfahren startet im Januar 2025. Nähere Informationen zur Ausschreibung erhalten Sie info@kynos-stiftung.de

Die eingereichten Bewerbungen werden turnusmäßig von unserem Forschungsgremium aus Experten unterschiedlicher Fachrichtungen begutachtet und dem Stiftungsvorstand mit einer Empfehlung zum Entscheid vorgelegt.

Aktuell gefördertes Forschungsprojekt

  • Pilotprojekt in der Ukraine

    An der Frontlinie der hundgestützten Therapie: Ein Pilotprojekt zur Stressbewertung der Hund-Mensch-Interaktion im Militärhospital von Vinnytsa (Ukraine). Diese erste unter den Echtzeitbedingungen eines laufenden Krieges durchgeführte Studie setzt sich zum Ziel, die faktische Stressbelastung der stationär aufgenommenen militärischen und zivilen Kriegsverletzten im Militärhospital von Vinnytsa / Ukraine vor, während und nach gezielten Hundebesuchen im Rahmen […]

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Antragsverfahren

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Die Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen gehört zu den Pionieren der Assistenzhund-Bewegung und hat bereits 172 Mensch-Hund-Teams die Ausbil­dung finanziert. Nun erweitert sie ihren Satzungs­zweck und fördert zusätzlich pro Jahr ein bis zwei Forschungsprojekte aus diesem Themenkomplex. Gisela Rau, Beiratsvorsitzende der Stiftung und Ge­schäftsführerin des zugehörigen Kynos Verlags, er­klärt die Intention.

Mensch & Tier: Frau Rau, was war der Anstoß?

Gisela Rau: Wir möchten etwas Nachhaltiges zum Thema Assistenzhunde und hundgestützte Interven­tion beitragen, das über die Ausbildung einzelner Hunde hinausgeht. Als das Stifterehepaar Fleig 1998 die Stiftung gründete, waren sie noch absolute Pio­niere in Sachen Assistenzhunde und das Thema war in Deutschland quasi unbekannt. Inzwischen gibt es zahllose Anbieter für Assistenzhunde-Ausbildun­gen und die Fragestellung hat sich dahin verlagert, wie wir a) die Qualität der Ausbildung von Mensch und Tier sichern können und b) wie wir herausfin­den können, in welchen Bereichen Assistenzhunde sinnvoll eingesetzt werden können - oder in welchen vielleicht auch nicht.

Welche wissenschaftlichen Fragestellungen sind für die Stiftung besonders interessant?

Gisela Rau: Viel herauszufinden gibt es sicherlich zu dem The­ma Früherkennung von epileptischen Episoden, dis­soziativen Zuständen, Unterzuckerung, drohendem anaphylaktischen Schock und so weiter. Wir sehen eindrucksvoll, dass Hunde ihre Besitzer vorwarnen, ehe diese selbst den sich anbahnenden Zustand bemerken, aber wir wissen noch nicht, woran genau sie das erkennen.

Und was uns natürlich sehr am Herzen liegt, ist die Frage, wie es den Hunden bei alldem geht. Das wur­de in der Anfangszeit der, tiergestützten Intervention häufig vernachlässigt und muss unbedingt bei jeder Fragestellung mitgedacht werden. Der Hund ist kein Therapie-Hilfsmittel oder Instrument, das 24 Stun­den am Tag zur Verfügung steht, sondern muss in seinen Bedürfnissen gesehen werden. Auch die Art und Weise der Hundeausbildung im Einzelfall kann eine gute Fragestellung sein.

Wie war es bisher um die Forschung in diesem Bereich bestellt?

Gisela Rau: Es ist sicher eher schwierig, hierfür Fördergelder zu fin­den - nicht zuletzt deshalb, weil man das Thema nicht in eine akademische Disziplin einordnen kann: Ist es Biologie, Biochemie, Tiermedizin, Humanmedizin, Psychologie, Pädagogik ... ? Je nachdem, von welcher Seite man es betrachtet, kann die Herangehensweise ganz unterschiedlich sein.

Eben dieses Interdisziplinäre ist das Spannende, macht es aber auch schwierig, das Thema zu greifen und in eine Schublade zu packen. Schauen wir auf die mensch­lichen Patienten oder Assistenznehmer, die Hunde, die Ausbilder, den Nutzen fürs Gesundheitswesen oder die Möglichkeiten der Inklusion? Oder auf alles zusam­men? Wir möchten idealerweise zu einer Art Knoten­punkt werden, an dem all das zusammenlaufen und betrachtet werden kann.

 

Kontakt: Kynos Stiftung Hunde helfen Menschen Gisela Rau I gisela.rau@kynos-stiftung.de